Made in England – remastered by Schulte

 

First class trotz second hand. Mit breit gefächertem Fachwissen, Kreativität und einem offenen Blick entstehen in Kürten aus aufgegebenen Instrumenten die Glanzlichter von morgen.

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Das Spektrum reicht von der fachgerechten Restaurierung historisch wertvoller Instrumente bis hin zum technischen Neubau.

 

Schulte – Expertise seit über 10 Jahren auf dem Gebiet des anglo-amerikanischen Orgelbaus.

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``ENGLISCHE ORGELN - UNSERE KONZEPTE``

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Die Broschüre als PDF (12MB)

Das Ausmaß an Kirchenschließungen ist in England deutlich höher als in Deutschland. Ausserdem haben sich die musikalischen Anforderungen an die Liturgie in vielen Gemeinden grundlegend geändert.
Aus diesen beiden Gründen werden in England entsprechend viele Instrumente nicht mehr benötigt, werden bestenfalls transferiert oder samt Kirchengebäude abgerissen.
Dabei handelt es sich vielfach um gut erhaltene, teils historische Werke, die nach ihrer Überarbeitung wieder viele Jahre und Jahrzehnte zuverlässig ihren Dienst verrichten könnten.

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Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Kirchengemeinden auf der Suche nach einem neuen Instrument zu unterstützen, das heisst Orgeln zu vermitteln und Konzepte zu entwickeln, die dem neuen Standort in technischen, architektonischen, musikalischen und liturgischen Aspekten entsprechen.
Ein Vorteil dabei ist, dass wir selbst Teilneubauten mit 15 Jahren Neubaugarantie zu Preisen anbieten können, die sich je nach Umfang des Projekts um die Hälfte des Neubaupreises bewegen.
Neben dem finanziellen Vorteil ist es natürlich nicht zuletzt die faszinierende Klanglichkeit der englischen Romantik, die sich seit einiger Zeit hoher Beliebtheit erfreut.

Was für Möglichkeiten gibt es, wenn es um englische oder amerikanische Orgeln geht?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten.

 

  1. Eine vollständige Restaurierung
  2. Eine Umstrukturierung, bzw. ein Teilneubau unter Verwendung einzelner Komponenten.

 

Bei einer Restaurierung sind wir darauf angewiesen, ein passendes Instrument zu finden, welches ohne größere Eingriffe in die Substanz an den neuen Standort passt – technisch, architektonisch und klanglich. Ein reizvolles Beispiel ist unser Steere&Turner-Projekt in Köln-Rodenkirchen.

Deutlich flexiblere Möglichkeiten bieten sich bei Restrukturierungen. Hierbei werden einzelne Teile der Orgel restauriert und verwendet (z.B. Windladen, Pfeifenwerk, Bälge) und der Rest nach unserem heutigen Neubaustandard neu gefertigt. Das bedeutet, dass wir technisch und architektonisch völlig frei sind und in Sachen Platzbedarf und Prospektgestaltung ähnlich einem Neubau auf den Raum eingehen können. Dafür können natürlich nur Instrumente verwendet werden, die nicht von historischer Bedeutung sind.

Welche Orgeln können Sie anbieten?

Der Bestand an Orgeln, auf den wir zurückgreifen können, fluktuiert. Erfahrungsgemäß können wir jederzeit auf rund 30-40 Instrumente alleine aus England/Irland/Schottland zurückgreifen. Ähnlich hoch ist der Bestand an amerikanischen Orgeln. Die Größe geht von kleinen positiven mit 5 Registern, bis hin zu viermanualigen Konzertorgeln mit rund 50 Registern.

 

Erhalten wir eine Anfrage, finden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit immer ein paar passende Instrumente.

Sind die Orgeln, die Sie anbieten, in Ihrem Besitz?

Nein. Die Orgeln sind fast ausschließlich noch an ihrem bisherigen Standort, die meisten in spielfähigem Zustand. Deswegen gibt es auch immer eine gewisse Fluktuation in unserem Bestand.

Kann man die Orgeln vorher besichtigen?

Wir legen sogar großen Wert darauf, zusammen mit der Gemeinde und dem betreuenden Orgelsachverständigen oder einer anderen neutralen Person vorab die in Frage kommenden Instrumente zu besichtigen. Niemand soll die Katze im Sack kaufen.

 

Die Orgeltouren werden von uns organisiert.

Welche Informationen haben Sie von den Instrumenten?

Unterschiedlich. Wenn wir Nachricht über ein neu verfügbares Instrument erhalten, sind wir zuerst von den Informationen abhängig, die wir von den Gemeinden erhalten. Der Umfang der Informationen geht von der bloßen Disposition bis hin zu präzisen technischen Zeichnungen.

 

Gibt es Interessenten für ein Instrument, wird dieses dann natürlich von uns im Vorfeld gründlich aufgenommen.

Was ist das Besondere an englischen oder amerikanischen Orgeln?

Wie in jeder Epoche können selbst bei zeitgleich gebauten Instrumenten deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Orgelbauern bestehen, grundsätzlich zeichnen sich jedoch Orgeln der englisch-/amerikanisch-romantischen Epoche durch eine weiche und tragfähige Grundtönigkeit aus. Die Klangkrone ist je nach Erbauer mehr oder weniger ausgeprägt. Im Gegensatz zu deutsch-romantischen Orgeln ist das zweite Manual (Schwellwerk) deutlich ausgeprägter.

 

Von der Technik her ähneln sich die Orgeln insofern, als das Pedal, unabhängig von der Technik der Manualtraktur (mechanisch oder pneumatisch), meist pneumatisch angesteuert wird. Dies liegt darin begründet, dass die Pedalwerke als Extensionsreihen gebaut (das bedeutet, es werden aus einer Pfeifenreihe mehrere Register ausgezogen) und die Pfeifen auf mehreren Einzelwindladen verteilt wurden.

 

Prinzipiell ist zu sagen, dass englische Instrumente sich durch eine solide Bauart auszeichnen.

... und wo liegen die Schwächen?

Die Achillesferse englischer Orgeln sind die Windladen. Vielfach wurden die oberen Fundamentbretter rechtwinklig zur Kanzellenrichtung verleimt und sind in den darauffolgenden Jahrzehnten oftmals gerissen. Die Folge sind Durchstecher zwischen benachbarten Kanzellen.

 

Diesem Problem können wir jedoch selbst in klimatisch problematischen Situationen nachhaltig begegnen. Als Beispiel dient hier unsere restrukturierte englische Orgel für die portugiesische Gemeinde in Castelo Branco. Wie wir das machen zeigen wir Ihnen gerne persönlich in unserem Betrieb.

Englische Orgeln? Das sind doch nur dumpfe 8'-Register...

Ja und nein. Es gibt in der Tat etliche auch zweimanualige Instrumente, die hauptsächlich aus 8′-Registern bestehen. Dies ist jedoch nicht die Regel und vom jeweiligen Erbauer abhängig. Da wir immer eine größere Auswahl an Orgeln haben, können wir auch Orgeln mit ausgearbeiteter Klangkrone anbieten.

 

Bei Umstrukturierungen ist es technisch auch ohne Weiteres möglich, kleinere Register anzublocken. Mensurierung und Intonation orientieren sich dann an authentischen Vorbildern.

Orgeln aus Übersee zu importieren muss die Sache doch sehr teuer machen... Von welchen Preisen sprechen wir hier?

Natürlich ist die Überführung eines Instruments ein logistischer Aufwand. Dank der Tatsache, dass wir die meisten Instrumente zu einem äußerst günstigen Einkaufspreis erstehen können, liegen die Preise selbst bei Teilneubauten Größenordnung bei der Hälfte des Neubaupreises.

Mal angenommen, wir möchten ein Projekt starten. Wie gehen wir vor?

Die grundsätzliche Vorgehensweise ist folgende:

 

  • Nach Ihrer Anfrage kommen wir zu Ihnen und besprechen während eines Ortstermins die Voraussetzungen.
  • Wir geben Ihnen eine Übersicht der in Frage kommenden Instrumente aus unserem Bestand mit ersten Informationen.
  • Zusammen mit Ihnen und dem betreuenden Orgelsachverständigen werden 2-3 Orgeln herausgefiltert.
  • Wir kümmern uns um genauere Informationen über diese Orgeln und erstellen ein erstes Vorabangebot mit einem ersten Kostenrahmen inklusive einer ersten technischen Skizze.
  • Dann wird es ernst: wir organisieren eine Orgelreise zu den ausgewählten Instrumenten, um diese gemeinsam zu begutachten. Die Reisen können von uns organisiert werden.
  • Anschließend wird eine Orgel ausgewählt, für die wir dann ein endgültiges Angebot mit verbindlichen Zeichnungen und Prospektgestaltungsvorschlägen erstellen.
  • Abschließend entscheiden Sie über die Durchführung des Projekts.
Wie sieht es mit der Garantie aus?

Für umstrukturierte Instrumente geben wir grundsätzlich unsere Neubaugarantie von 15 Jahren – auch für die restaurierten Komponenten. Für restaurierte Orgeln geben wir je nach Umfang der Restaurierung ebenfalls bis zu 15 Jahren Garantie.

Was entstehen für Folgekosten?

Unsere Garantie ist wie bei allen neu aufgestellten Instrumenten abhängig vom Abschluss eines Wartungsvertrages mit uns für die Dauer der Garantiezeit. Um die Wartungskosten in einem bezahlbaren Rahmen zu halten, werden vorab Festpreise festgelegt, die sich im üblichen Rahmen bewegen.

Unsere Orgel aus den 50ern/60ern/70ern ist sehr störanfällig. Wie können Sie da behaupten, dass ein über 100 Jahre altes Instrument da eine Verbesserung wäre?

Die Orgeln des Neobarocks zeichnen sich aus verschiedenen Gründen oftmals nicht durch eine langlebige Technik aus (Marode Elektrik, schlechte Materialien auf Grund von Nachkriegsmangel etc.). Deswegen kann es durchaus der Fall sein, dass die Übernahme eines englischen Instruments als Basis für eine Restaurierung oder einen technischen Neubau sowohl in ökonomischer als auch in künstlerischer Hinsicht eine sinnvolle Alternative darstellt.

 

Die Instrumente der englischen/amerikanischen Romantik, die bis heute überlebt haben, sind jedoch, neben ihrer reizvollen musikalischen Seite, äußerst solide gebaut und werden nach unseren Arbeiten weitere Jahrzehnte überstehen.

Die Queen am Rhein – der Startschuss für ein neues Geschäftsfeld

 

Was als Wiederverwendung einer alten Orgel begann, traf bundesweit einen Nerv: die Restrukturierung einer historischen Orgel des englischen Orgelbauers James Jepson Binns von 1907. Wir freuten uns über einen großen Auftrag, aber dessen Bedeutung und die Auswirkungen auf unsere Zukunft wurde mir, ehrlich gesagt, erst im Laufe des Projektes langsam klar.
Nach der Fertigstellung verbreitete sich die Kunde der größten historischen Orgel der englisch-romantischen Epoche schnell über ganz Deutschland.
Nur wenige Jahre später gelten wir als Spezialist für englischen und amerikanischen Orgelbau.

Oliver Schulte und Mark Venning, Geschäftführer von Harrison&Harrison.
Oliver Schulte und Mark Venning, Geschäftführer von Harrison&Harrison.

Das hat verschiedene Gründe. Zum Einen habe ich im Anschluss an Limperich intensiv und auf unterschiedlichen Kanälen an einem eigenen Netzwerk in das Vereinigte Königreich gearbeitet. Bereits während der Arbeiten in Limperich schloss ich Bekanntschaft mit Mark Venning, dem Geschäftsführer von Harrison&Harrison oder David Wood of Huddersfield.

Das Resultat ist, dass wir uns innerhalb kurzer Zeit in die bis dahin noch eher unbekannte Welt der englischen Orgel eingearbeitet haben und mittlerweile  schon zu Hause sind.

Ausserdem können wir jederzeit aus einem reichhaltigen Bestand von rund 30-40 gebrauchten Instrumenten schöpfen – nur aus England. Hinzu kommen die wachsenden Kontakte in die USA.
Des Weiteren ist es mein Bestreben, durch einen offenen Blick neue Lösungen für alte Probleme zu finden und abwegs der eingetretenen Pfade neue Wege zu suchen. Innovativ sein – sei es in Sachen Design, Materialwahl oder bei der grundlegenden Konzepterstellung. Das ist mein Ziel. Denn „das Übliche“ kann jeder.

Ich nehme diese Aufgabe jedes Mal aufs Neue dankbar an. Als ich 2006 die Firma meines Vaters übernahm und sah, dass unser Hauptbetätigungsfeld, der Neubau von Orgeln, sich zunehmend reduzierte, waren dies verständlicherweise keine rosigen Aussichten.
Doch die Arbeit mit existierenden Instrumenten und die Ausarbeitung von Konzepten abseits ausgetretener Pfade, ist für mich zu einer erfüllenden Aufgabe geworden.

Oliver Schulte, David Wood / Huddersfield, Sonja Füßmann.
Oliver Schulte, David Wood / Huddersfield, Sonja Füßmann.
Oliver Schulte und David Wyld, Geschäftführer von Willis.
Oliver Schulte und David Wyld, Geschäftführer von Willis.

Dann zu sehen, in welch kurzer Zeit unser bis dahin regional agierendes Unternehmen nicht nur national, sondern zunehmend international erkannt wird, lässt mich selbst den schweren Zeiten, durch die wir gehen mussten, etwas Gutes abgewinnen.

Ich denke, wir sind ein gutes Beispiel für den Werdegang einer soliden, regional agierenden Orgelbaufirma mittlerer Größe im Strudel der Zeit, die erst ihr neues Gesicht finden musste.

Spezialisierung wird auch in unserem Gewerbe zunehmend wichtiger, um nicht in Beliebigkeit zu verfallen.

 

Die gute Kooperation mit unseren englischen und amerikanischen Partnern, der weltweite Kontakt zu Organisten und Orgel-Enthusiasten und die Einbeziehung Sozialer Medien sichern unsere Zukunft. Und nicht zuletzt genieße ich die überaus freundliche Zusammenarbeit mit meinen englischen und amerikanischen Kollegen, die uns bei unseren Recherchen zu unseren Orgeln ausnahmslos offen und freundlich unterstützen und uns somit jedes Mal ein wenig weiter bringen –

denn wer aufhört zu werden, hört auf zu sein.“

Oliver Schulte

Oliver Schulte und David Wells.
Oliver Schulte und David Wells.
de_DEDeutsch